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11. April 1945 - Tag der
Befreiung von Lehrte und Befreiung des Zwangsarbeiterlagers IDA der
Deutschen-Reichsbahn durch die Allierten
11.04.2022 Lehrter SPD gedenkt der Opfer der NS Gewaltherrschaft und des
Krieges
Auf Initiative der SPD Regionsabgeordneten und Ratsfrau Helga Laube-Hoffmann und
des SPD OV
Vorsitzenden und Ratsherrn Dr. Bodo Wiechmann versammelten sich Vertreter der
Lehrter SPD, des
Sozialverbandes und Verdi-Senioren am 11. April 2022, am Mahnmal am
Eisenbahnlängsweg. Sie
gedachten der Befreiung Lehrtes und der Insassen des Zwangsarbeiterlagers Ida.
Das 1,80 m hohe Mahnmal wurde erst im November 2021 nach entsprechendem
Ratsbeschluss
errichtet. Vorausgegangen war eine lange politische Diskussion um die
angemessene Art des Gedenkens.
Insbesondere Laube-Hoffmann hatte sich für diese würdevolle, angemessene Form
des Gedenkens und
Erinnerns eingesetzt. Die von weitem nun gut sichtbare Stele trägt eine
entsprechende Inschrift und
einen QR-Code.

In ihrer Begrüßungsrede erinnerte sie daran, dass sich das Zwangsarbeitslager
Ida der Deutschen
Reichsbahn unmittelbar am Eisenbahnlängsweg befand. Von 1942 - 1945 wurden in
diesem
Zwangsarbeiterlager Frauen, Männer und Kinder schutz- und rechtlos eingesperrt
und durch
Zwangsarbeit für die NS-Kriegswirtschaft ausgebeutet. Sie betonte die
Notwendigkeit einer lebendigen
Gedenk- und Erinnerungskultur in Lehrte.
Dr. Bodo Wiechmann bezog sich in seiner kurzen Ansprache auf den Bericht von
Heinrich Beinsen, dem
ersten von den Alliierten eingesetzten Bürgermeister nach der Befreiung am 11.
April 1945 in Lehrte.
Danach seien in den verschiedenen Lehrter Arbeitslagern zwischen 5 und 6 Tausend
Männer, Frauen und
Kinder untergebracht gewesen. Weiter heißt es im Bericht Beinsen: „Die
Versorgung der Läger stieß auf
ungeheure Schwierigkeiten und wurde wie folgt gemeistert: Es wurden sofort
Nahrungsmittel zur
Verfügung gestellt, die teilweise während der ersten Wochen der hiesigen
Bevölkerung entzogen werden
mussten. Binnen kurzer Zeit, und zwar innerhalb von 4 Tagen mussten sämtliche
ausländischen Arbeiter
mit Decken und Kleidungsstücken versehen werden. …. Binnen 10 Tagen wurden ca.
2000 neue Betten
zur Verfügung gestellt…“
Wichtiges Projekt: Aufarbeitung der Zwangsarbeit in der NS-Zeit in Lehrte
Wiechmann erläuterte, dass wir letztlich wenig über die Zwangsarbeit in Lehrte
und das Reichsbahnlager
Ida wüssten. Deshalb sei das Projekt zur Aufarbeitung der NS-Zeit in Lehrte so
wichtig. Der
Kulturausschuss der Stadt Lehrte wird sich damit bei seiner Sitzung am 28. April
2022
befassen und einen
Bericht des Projektträgers Antikriegshaus Sievershausen bekommen.
Zum Abschluss legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer rote Rosen an der Stele
nieder zum
Gedenken an die Opfer der NS Gewaltherrschaft, verbunden mit dem Gedenken an die
heutigen Opfer
von Krieg und Gewalt in der Welt und aktuell hier bei uns in Europa.
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